Büro-Life: Der tägliche Kampf um Fokus und Realität

Büro-Life: Der tägliche Kampf um Fokus und Realität

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Büro-Life: Der tägliche Kampf um Fokus und Realität

Komm ins Büro, haben sie gesagt … Lass uns zusammenarbeiten, haben sie gesagt …

Die Realität? Ich sitze in einem Office mit 10 anderen Menschen. Jeder starrt auf seinen Bildschirm, die einzige Bewegung sind Finger, die über Tastaturen huschen, und gelegentlich jemand, der sich mit einem genervten Seufzer im Stuhl zurücklehnt.

Social? Höchstens mein Produkt Owner, der zwei Räume weiter sitzt und mich über Teams anruft:
“Ganz kurz nur, eine kleine Frage …”

Ich frage mich ernsthaft: Warum bin ich hier?

Die tägliche Pendler-Odyssee

45 Minuten Anreise, 45 Minuten zurück.

Und wofür? Damit ich in einer Umgebung arbeite, die an eine Mischung aus:

  • Großraumbibliothek
  • Flughafen-Wartelounge
  • Parfüm-Abteilung

…erinnert. Teppichmuff trifft auf Aftershave trifft auf Waschmittel – ein olfaktorisches Abenteuer, das meine Konzentration genauso beeinflusst wie der permanente Geräuschpegel aus Gesprächen, Tastenanschlägen und leise summenden Noise-Canceling-Kopfhörern.

Aber hey, heute gibt’s Döner in der Kantine. Also Kopf hoch, weitermachen.

Fokus? Versuch Nummer 3.455.453

Ich atme tief durch. Jetzt aber wirklich!
Ich starte Spotify, meine Fokus-Playlist läuft. Tunnelmodus aktivieren. Nichts kann mich mehr aufhalten!

Der Plan: Einmal ungestört in den Flow kommen und endlich etwas schaffen.

Die Realität:

Der Ninja-Junior-Entwickler

Plötzlich ein Schockmoment – ich zucke zusammen.

Der Junior-Entwickler hat sich lautlos wie ein Ninja an mich herangepirscht. Mein erster Gedanke: Muss ich ihm einen Glöckchenkragen besorgen?

Er steht neben mir, voller Enthusiasmus, und fragt höflich:
„Hast du gerade Zeit oder bist du beschäftigt?“

Innerlich rolle ich meine Augen, äußerlich bleibt meine Mimik so professionell wie möglich.
Laut sage ich:
„Klar, immer doch …“

Innerlich denke ich:
Junge, ich war kurz davor, den Tunnel zu erreichen!

Aber gut, ich mag ihn. Und auf zehn Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an.

Von zehn Minuten zu einer Stunde

Zehn Minuten? Sechzig wurden es.

Die Frage war einfach.

„Kannst du mir mal kurz helfen?“

Ich nicke.

Die Folgefragen waren nicht mehr so einfach.

Plötzlich ist eine Stunde vergangen.

Ich lehne mich zurück. Die „kleine Frage“ war ein Fass ohne Boden. Die Frage, ob Aliens existieren, wäre einfacher und schneller zu beantworten gewesen.

Fazit: Willkommen im Büro, wo Fokus ein Mythos ist

Manchmal frage ich mich, ob die Idee des „modernen kollaborativen Arbeitens“ nicht ein bisschen romantisiert wird. Theoretisch klingt es großartig: Gemeinsam im Büro, spontane Ideenaustausche, produktive Meetings, kurze Wege für schnelle Fragen.

Die Realität?

  • Jeder starrt in seinen Monitor.
  • Die meisten arbeiten mit Noise-Canceling-Kopfhörern.
  • Die „kurzen Fragen“ summieren sich auf Stunden.

Trotzdem gibt es auch Positives:

✅ Man hilft sich gegenseitig, wächst zusammen, lernt voneinander.
✅ Manchmal entstehen durch spontane Gespräche geniale Lösungen.

Was kannst du daraus lernen?

  1. Fokus ist ein täglicher Kampf – Man kann noch so gut planen, es kommt immer etwas dazwischen.
  2. Kommunikation ist wichtig – aber Effizienz ist noch wichtiger – Nicht jede Frage muss sofort gestellt werden, und nicht jede Diskussion muss eskalieren.
  3. Manchmal muss man es nehmen, wie es kommt – Und sich über die kleinen Momente freuen.

Und falls ihr euch fragt: War der Tag produktiv? Indirekt schon. Ich konnte einem Entwickler helfen. Der dadurch besser wurde. Und diese Investment zahlt sich aus.


Kennst du solche Büro-Situationen auch? Teile deine lustigsten Entwickler-Alltags-Geschichten in den Kommentaren! 🤓

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